Glasfaser oder Breitbandkabel? Was sich für Sie wirklich lohnt
Einführung
In vielen Regionen Deutschlands werden derzeit Glasfaseranschlüsse ausgebaut. Die Versprechen sind groß: Gigabit-Geschwindigkeiten, Zukunftssicherheit und maximale Stabilität. Doch viele Haushalte verfügen bereits über einen Breitbandkabelanschluss – meist mit bis zu 1000 Mbit/s. Muss man also wirklich auf Glasfaser umsteigen? Oder reicht der bestehende Kabelanschluss völlig aus? In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die wichtigsten Unterschiede, Vor- und Nachteile beider Technologien – und helfen bei der Entscheidung.
Geschwindigkeit: Ist Glasfaser wirklich schneller?
Ja – rein technisch gesehen kann Glasfaser mehr leisten. Über eine reine Glasfaserleitung (FTTH – „Fiber to the Home“) sind mehrere Gigabit pro Sekunde möglich – also 1000, 2000 oder sogar 10.000 Mbit/s. Das ist besonders interessant für:
große Haushalte mit vielen gleichzeitig aktiven Geräten
datenintensive Anwendungen (z. B. 8K-Videostreaming, Cloud-Backups, Smart Home)
kleine Büros oder Homeoffice mit hohen Anforderungen
Stabilität: Ist Glasfaser zuverlässiger?
Glasfaser ist tatsächlich etwas unempfindlicher gegenüber Störungen. Die Übertragung erfolgt optisch und ist nicht anfällig für elektromagnetische Einflüsse (z. B. durch Haushaltsgeräte). Auch bei langen Leitungswegen bleibt die Leistung konstant.
Aber: Moderne Kabelnetze (DOCSIS 3.1) sind ebenfalls sehr stabil – besonders, wenn das Hausnetz (NE4) gut gewartet ist. Die meisten Verbindungsprobleme bei Kabelinternet entstehen nicht im Netz selbst, sondern durch veraltete Router, falsche Verkabelung oder unzureichende WLAN-Konfiguration.
Kosten: Was kostet ein Glasfaseranschluss?
Hier trennt sich oft die Spreu vom Weizen.
Glasfaseranschlüsse sind teurer, sowohl in der Anschaffung als auch im laufenden Monatspreis.
Die Baukosten (z. B. Tiefbau, Hauseinführung) werden oft an Mieter oder Eigentümer weitergegeben.
Kabelanschlüsse sind meist schon im Gebäude vorhanden – es fallen keine zusätzlichen Baumaßnahmen an.
Viele Haushalte haben bereits einen aktiven Kabelanschluss – der Umstieg auf Glasfaser würde zusätzliche Hardware und neue Tarife bedeuten.
Verfügbarkeit: Nicht jeder hat Glasfaser
Während Breitbandkabel in über 70 % der Haushalte verfügbar ist, steckt Glasfaser (FTTH) vielerorts noch in den Anfängen. Besonders auf dem Land oder in Altbauten ist Glasfaser noch nicht erschlossen – oder nur mit langen Wartezeiten und Baukosten verbunden. Ein bereits vorhandener Kabelanschluss ist daher oft die schnellere und pragmatischere Lösung.
🧠 Häufige Irrtümer – kurz erklärt:
Aussage
Wahrheit
„Glasfaser ist immer schneller.“
Nur in der Theorie – im Alltag reicht Kabel meist aus.
„Ich brauche Glasfaser für Streaming.“
Nicht notwendig – 1000 Mbit/s über Kabel reichen locker.
„Glasfaser ist günstiger.“
In der Regel nicht – Kabel ist meist kostengünstiger.
„Ich muss unbedingt umsteigen.“
Nein – ein Wechsel ist freiwillig und keine Pflicht.
Fazit: Glasfaser ist gut – aber nicht immer nötig
Wenn Sie bereits über einen Breitbandkabelanschluss verfügen, haben Sie bereits Zugang zu schnellem und zuverlässigem Internet – oft mit bis zu 1000 Mbit/s, ohne zusätzliche Baukosten. Ein Umstieg auf Glasfaser kann sinnvoll sein, wenn:
Sie höchste Anforderungen an Upload und Latenz haben
Glasfaser bereits vollständig verfügbar ist
Sie langfristig investieren und technisch „up to date“ sein möchten
In allen anderen Fällen bietet der bestehende Kabelanschluss eine hervorragende Alternative – schnell, stabil und deutlich günstiger.
Tipp:
Lassen Sie sich kostenlos beraten! Wir prüfen, ob bei Ihnen ein Glasfaseranschluss möglich oder überhaupt notwendig ist – und zeigen Ihnen auf Wunsch die besten Optionen im Kabelnetz.